Über die Arbeit des Künstlers

Eine Hand hält der Lauscher hinter dem Ohr und diese Hand wird zum riesen-
haften Löffel, zur Schaufel selbst zum Ohr.
In der Handlung der Figuren liegt der Impuls für Deformierung ihrer Anatomie.
Ein liegender hebt beide Füße nach oben, in der Gleichhaftigkeit der Bewegung
werden zwei Füße zu einem.
Man spürt förmlich die Kraftanstrengung und Anspannung im Körper.
Kempter gibt Körperwelten wieder, die ein inneres Bild des Körpers evozieren!

Dabei geraten oft widersprüchliche Empfindungen wie Leichtigkeit und Schwere,
Bewegung und Starrheit, Ergebenheit und Wut in Spannung zueinander.
Eine auf dem Boden stehende Figur die ihre Arme rechtwinklig von sich streckt
erinnert an eine Christusdarstellung; doch die Symetrie ist verschoben, ein Arm
ist zu lang der andere zu kurz.

So schreibt Jean Genet: "An der Schönheit ist nur die Wunde ursprünglich, die
jeder Mensch in sich hütet, einzigartig, für jeden verschieden, sichtbar
oder versteckt - die er wahrt und zu der er sich zurückzieht,
wenn er die Welt für eine vorübergehende aber tiefere Einsamkeit verlassen will."
Die Arbeiten, entstanden 2002 mit dem Titel Symbiose schlagen ein
neues Kapitel der Selbstwahrnehmung auf.
Hier ist der Mensch nicht nur in
Beziehung zu seinem Körper und seinen Emotionen im Mittelpunkt. Hier ist der
Mensch in Beziehung zu anderen Menschen.
Kugeln tragen Gesichter. Ihre Augen weisen in den ausgehöhlten geborgenen
Raum und blicken dunkel nach draußen. Sie finden sich zu Gruppen zusammen,
liegen in Raumecken und erinnern an Moleküle die zufällig zueinander gefunden
haben. Die Kugel zeigt also gleichzeitig das symbiotische der Menschen
untereinander oder auch in Beziehung zur Welt.
Aber die Kugel ist auch das Abgeschlossene, das Einzigartige, das sein
eigenes Universum im Inneren erschafft.



Vita


1970 Geboren in Singen

1990 Abitur in Meersburg

1991-92 Zivildienst in Freiburg

1993-95 Holzbildhauerschule Oberammergau

1995 Geburt meiner Tochter Lucia
Umzug nach Augsburg mit
meiner Lebensgefährtin Ulrike Ott
Seitdem tätig als freischaffender Bildhauer

1997 Beginn der Arbeit mit psychisch Kranken
im künstlerischen Bereich- vorwiegend mit
Holz

1999 Kunstförderpreis der Stadt Neusäß
Ausstellungen und Symposien

1995 Pilatushaus Oberammergau

1996 " Die Mitte im Weg³
Kunst im Hofer Bahnhof

1997 Kultursplitter Oberammergau
( Symposium)

1998 Schloß Werthingen (Ausstellung)
HolzArt I. Cronach (Symposium)
Kresse-Performance bei X-Large
Augsburg

2000 Ausstellung im Rahmen des Kunstpreises
der Stadtsparkasse Augsburg

2002 Ausstellung in der Galerie Ruetz in München
und Augsburg
 

2002 Skulpturenpfad Friedberg


2003 Sinnsuche Mering, 2. Preis
Performance "Styropur"; Familienperfomance


2004 Internationales Holzbildhauersymposium Horb


2004/05 Große Schwäbische Kunstausstellung, Augsburg


2005 "Mimikry", Einzelaustellung im Kunstwerk Friedberg
Performance "In Symbiose leben" mit Ulrike Ott

 

Ulrike Ott


Vita        

1966 Augsburg

1987 Abitur

1987-1988 Freie Kunstschule Nürtingen
Bildhauerei bei Roesner Drehnhaus

1989-1990 Studium Generale

1990-1992 Steinbildhauerin  bei der Firma Hambach

1992-1994 Holzbildhauerschule Oberammergau

1992-1995 Leitung des Bioladens Pernetta

ab 1994 freischaffende Bildhauerin

1995 Geburt meiner Tochter Lucia

1996-1999 Akademie der bildenden Künste München
Bildhauerei bei Heribert Sturm (Kunsterzieherklasse)

ab 1997 künstlerisch- therapeutische Arbeit mit Menschen

1999-2003 Neue Medien bei Klaus vom Bruch (Klasse für freie Graphik).

ab 2001 Dozentin bei der Kinder und Jugendkunstschule Palette

2003 Staatsexamen in Kunstpädagogik Gymnasiallehramt