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Mimikry, Friedberg 2005
.... sie arbeitet inzwischen am liebsten mit Wachs und mit Video . Das Wachs
kann flüssig sein oder erstarren; Die fließenden Bilder des Videos kann man
einfrieren; Mit diesen Medien arbeitet sie in Schichtungen,
verändert durch tauchen und überlagern ihre Gestalt und lässt beides,
Objekte wie Filmfiguren unscharf werden. Der Betrachter kann die Konturen
nicht mehr erkennen und beginnt selbst nach Erinnerungen tastend das
Verborgene zu suchen.
So arbeitet sich im Video der Installation „Schlaf“ von 1997, eine Frau in
einer Sandgrube nach oben, und gleitet in einem Erdrutsch immer wieder
nach unten, ihre Körperwärme scheint in der Haut des mit Wachs
überzogenen Fernsehers Abdrücke zu hinterlassen. Wie Traumstücke folgen die
Filme aufeinander, verschwimmen ins Dunkle hinein. Den gefährdeten Mensch
freilegend bezieht sich Ulrike Ott auf Themen in Goyas Capricios: Menschen
im Kellergewölbe, im Irrenhaus, als Schlafende.
In den mehr flächigen Arbeiten im Werksatz „Blindenschrift“ entfaltet
sich dagegen mit minimalistischen Gestaltungsmitteln ein Spiel aus Licht und
Schatten. Bienenwachstropfen „löschen“ die darunter gemalte gemalte
Brailleschrift für Blinde. Sie ist nicht mehr tastbar, obwohl es so scheint,
als könnten nur Blinde und Sehende zusammen den
Bildinhalt entschlüsseln. Die Worte kristallisieren. Die Sprache lädt zum
Schweigen ein.
Die Installation „Das Wort ist ja stets etwas blindes...“, ist ein
Gemeinschaftwerk mit Sascha Kempter, und zeigt Pflanzen, Kristalle und
Bleistiftspuren, die in Petrischalen zu Blindenschrift gelegt wurden. Das
Zitat stammt von dem blinden Fotographen Evgen Bavcar.
Auch hier sind die Schriftkenntnisse eines erblindeten Menschen vonnöten.
Die kleinen runden Zeichnung kann man für 30€ kaufen. Das Geld wird
gleichzeitig dazu verwendet in Vietnam blinden Menschen das Sehen zu
ermöglichen.
Dort wird für den gleichen Betrag je einem Menschen Dank einem kleinem
operativen Eingriff das Augenlicht geschenkt.
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